Über die Projekte

 Irene’s Craft Shop – Ein (bisher) kleines Unternehmen in der großen Welt

2020, gerade bevor Covid 19 die Welt veränderte, besuchte ich zum ersten Mal Ghana und war sofort fasziniert von diesem Land in Westafrika. Nach meiner Rückkehr und mit Beginn der Pandemie kreisten meine Gedanken um eine Möglichkeit, welchen Beitrag ich in dieser weltweit schwierigen Zeit leisten könnte. Meine Entscheidung fiel auf das Engagement im ghanaischen Kunsthandwerksbereich: der Verkauf traditioneller Perlen, Stoffe und Körbe. Und so gründete ich „Irene’s Craft Shop“. Es ist ein Unternehmen, welches vor Ort Unterstützung bietet und gleichzeitig das Ziel verfolgt über die Grenzen hinaus näher zusammenzurücken. In enger Zusammenarbeit mit den Menschen in Ghana entstand so die Vielfalt an wunderschönen Produkten, die ich anbiete. Die faire Bezahlung der Hersteller und Herstellerinnen ist mein oberster Anspruch, denn sie sollen von dem, was sie produzieren, gut leben können. Alle Produkte sind nachhaltig, natürlich und kommen direkt vom Hersteller zu mir.

Korbwaren werden in Ghana aus Elefantengras sorgfältig und aufwendig geflochten, sodass jedes Stück ein Unikat wird.

Langfristig bedurfte das Körbe-Business allerdings meiner besonderen Aufmerksamkeit. Mit Gabriel, meinem jetzigen ghanaischen Geschäftspartner, besprach ich Umsetzungsmöglichkeiten, wozu auch sowohl Informationen zum geschichtlichen Hintergrund der Körbe als auch zu den verwendeten Materialien gehörten.

Durch mir zugeschickte Videos bekam ich eine beeindruckende Sicht auf die Prozesse, die das Elefantengras durchlaufen muss, damit am Ende ein kunstvoll geflochtener Korb von hoher Qualität entstehen kann. Schnell war mir, als Unternehmerin, klar, dass es notwendig ist, die Produzenten meiner Waren zu besuchen, um zu spüren und mit eigenen Augen zu sehen, wo und wie diese Menschen leben, welche Arbeitsbedingungen herrschen und ob es vielleicht noch etwas gibt, was ich tun kann. Denn ich bin überzeugt, dass dies nur durch den persönlichen Kontakt und Gespräche herauszufinden ist. Gemeinsam mit Gabriel reiste ich im September 2021 in den Norden Ghanas, in die Region Bolgatanga, die Gegend, in der traditionell seit Generationen dieses Handwerk betrieben wird. Ich konnte mir in einigen Communities selbst ein eindrückliches Bild über die Fülle an Herausforderungen machen, denen sich diese Menschen täglich aufs Neue stellen müssen. Dabei kristallisierte sich heraus, dass das größte Problem der Korbflechterinnen ein Schutz gegen die Wassermassen in der Regenzeit darstellt. Das Fehlen eines schützenden Daches hat zur Folge, dass sie ihre Arbeit mit den Naturmaterialien, unter den Bäumen sitzend, nicht fortsetzen können. Hals über Kopf müssen sie ihr Material zusammenraffen und irgendwo, z.B. unter einem Dachvorsprung, Schutz suchen. Folglich können sie nur sehr reduziert weiterarbeiten, kein Geld verdienen und damit wird die Versorgung der Familien sehr erschwert. Die Erfahrung eines schweren Regengusses hat mich überzeugt und dazu gebracht, dass ich mit dem Bau eines Daches vielen Menschen gleichzeitig helfen kann. Meine Motivation ist dabei nicht allein nur unternehmerische Sozialverantwortung, sondern ganz besonders auch Menschlichkeit. Auf diese Weise kann und möchte ich die Not der weniger Privilegierten lindern. Mit einem engagierten Team um mich habe ich dieses Projekt nun in Angriff genommen.

Skizze des geplanten Daches

Zur Philosophie dieses Projektes gehört, die Bevölkerung dieser Gemeinde in die Gestaltung miteinzubeziehen. Zusätzlich werden mit den Menschen (Obst-)-Bäume gepflanzt und ein Garten angelegt. Mit Hilfe eines Workshops soll ein Beitrag zur Sensibilisierung gesunder und ausgewogener Ernährung geleistet werden. Ebenso kann der Verkauf eines Ernteüberschusses zur Verbesserung der Lebenssituation beitragen. Alle, Erwachsene und Kinder, sollen nach ihren Fähigkeiten mitwirken, so dass es IHR Dach, IHR Ort wird! Es soll ein Ort werden, an dem sich die Frauen wohl fühlen. Er soll ihnen guttun und eine Oase in ihrem herausfordernden Leben sein. Sie sollen spüren, dass sie unter guten Arbeitsbedingungen ohne Stress arbeiten können, dass sie durch ausgewogene Ernährung leistungsfähiger sind und ihren Kindern durch einen höheren Verdienst und ein gesünderes Leben eine bessere Zukunft bieten können. So soll auch erreicht werden, dass nach der Erbauung durch die eigenverantwortliche Pflege und Unterhaltung des Dachs Verantwortungsbewusstsein und Wertschätzung für das Dach und das Land geschaffen und gefördert werden.

„Together we grow – together we move“ ist unser gemeinsames Motto für neue Zukunftsperspektiven.

Die gesamte Abwicklung dieses Projektes wird über die „Kooko – Foundation“ (www.kooko-foundation.org) geschehen, bei der ich auch engagiertes Mitglied bin. Dieser Verein wurde von 10 Deutschen und Ghanaern Ende 2021 in Witzenhausen gegründet und setzt sich unter anderem für Bildungsförderung in Ghana ein. Wir alle haben einen engen Bezug zu diesem Land und können garantieren, dass Spenden komplett und ohne Umwege ankommen.