Waxprint

Ghana Waxprint

Wer an Ghana denkt, denkt an die vielfältigen farbenfrohen, groß gemusterten Stoffe, die von den  Menschen in verschiedensten Varianten getragen werden. Und so fragt man sich, wo kommen sie her, welche Geschichte verbirgt sich hinter ihnen und welche Bedeutung kommt ihnen zu.

Wer Waxprint hört, erwartet wachsbeschichtete Textilien, gemeint ist aber das Herstellungsverfahren, bei dem Baumwollstoffe durch ein Batikverfahren bedruckt werden. Das Besondere dabei ist, dass beide Seiten gleich aussehen, man erkennt keinen Unterschied der Farbintensität.

Die Ursprünge des Waxprint gehen auf die Kolonialzeit im 19. Jahrhundert zurück. Afrikanische Soldaten brachten aus Java (Indonesien) die Stoffe als Import-Ware bzw. Geschenke mit, die wiederum bei europäischen Händlern (v.a. aus den Niederlanden, der Schweiz, Großbritannien) sehr beliebt waren. Anfangs wurden sie daher in Europa hergestellt, später in Ghana, der Elfenbeinküste und Nigeria, heute zu einem großen Teil in China. Nach und nach erlangten die Stoffe in ganz Afrika große Beliebtheit und in allen Ländern entstanden Produktionsstätten.

Ein Schlüsselelement der afrikanischen Kultur und ihrem Stolz sind die afrikanischen Stoffe. Sie wurden und werden bei traditionellen Zeremonien und anderen speziellen Gelegenheiten getragen. Afrikanische Waxprint-Stoffe gehören zur kulturellen Identität und Tradition und sind bis heute Teil des alltäglichen Lebens.

Beim Einkauf sollte bedacht werden, woher die Stoffe bezogen werden, da es große Unterschiede gibt. Das sollte aber bedingt kritisch betrachtet werden, denn die Menschen aus Ghana  haben sehr unterschiedliche finanzielle Voraussetzungen. Die wenigsten können sich die sehr  teuren, in Ghana hergestellten Waxprints leisten, daher gibt es sehr viele Geschäfte mit holländischen und chinesischen Waren. Kauft man also dort, unterstützt man dennoch die einheimische Wirtschaft, denn auch die Händler sind oft nicht in der Lage die teuren Stoffe anzubieten. Kauft man die in Ghana produzierten Stoffe, unterstützt man aber selbstverständlich die einheimischen Produzenten.

Erwähnenswert ist, dass es mittlerweile den „Traditional Friday“ gibt, an dem die Bevölkerung animiert wird, sich mit echten ghanaischen Waxprints zu bekleiden, um auf den unfairen Wettbewerb der asiatischen Konkurrenz aufmerksam zu machen.

Fast jeder dieser farbenfrohen Stoffe erzählt seine eigene Geschichte bzw. hat seine Bedeutung und dient somit ebenfalls als Kommunikationsmittel. Durch das Tragen eines bestimmten Musters besteht die Möglichkeit, sich ohne Worte zu äußern und Stellung zu beziehen.

So haben auch  die hier angebotenen Waxprints Bedeutungen.